Ökologische Baubegleitung Zurück

Planung und Durchführung der Umsiedlung von Amphibien aus dem Teichgebiet Lakoma in die Spreeaue

Als Teil der Kompensationsmaßnahmen für die Stilllegung der Teichgruppe Lakoma (PFV Cottbuser See, TV 1) wurde in der Spreeaue nördlich von Cottbus neuer Lebensraum für die Rotbauchunke geschaffen. Im Renaturierungsgebiet Spreeaue wurden eine neue Teichgruppe sowie weitere Vernässungsflächen neu angelegt und Landlebensräume im Umfeld mit geeigneten Strukturen ausgestattet und aufgewertet. Im Zeitraum von 2007 bis 2010 wurden insgesamt 147.000 Amphibien und Amphibienlarven aus dem Teichgebiet Lakoma in die Spreeaue umgesiedelt (86.000 Larven und 61.000 Alt- und Jungtiere). Weitere 31.000 Larven wurden in Abstimmung mit dem Landesumweltamt Brandenburg in den Naturpark Niederlausitzer Landrücken umgesetzt. Der Anteil der Rotbauchunke lag bei 56%.

Die Umsiedlung der Amphibienlarven erfolgte auf Grundlage der Ergebnisse methodischer Untersuchungen, die seit dem Jahr 2004 in fachlicher Abstimmung mit dem Landesumweltamt Brandenburg durchgeführt wurden. Die Kaulquappen wurden in ausgewählten Teichen in Lakoma gekeschert, bestimmt, gezählt und in fünf geeignete Teiche in der Spreeaue umgesetzt. Ausgewählt wurden Teiche, die für die Aufzucht einsömmriger Karpfen (K1) genutzt wurden. Die Art und Weise der Bewirtschaftung der K1-Teiche kommt den Ansprüchen der Rotbauchunke entgegen und fördert deren Entwicklung. Die erfolgreiche Entwicklung der eingesetzten Amphibienlarven wurde im Rahmen des anschließenden Monitorings bestätigt.

Das Abfangen von adulten, subadulten und juvenilen Amphibien erfolgte entlang von Amphibienzäunen. Dafür wurden im Teichgebiet Lakoma in den Jahren 2007 bis 2010 insgesamt etwa 23 km Amphibienzäune errichtet. Um ein Abwandern der in die Spreeaue umgesiedelten Tiere zu verhindern, wurden die Teiche sowie die angrenzenden Landlebensräume mit 4,5 km Amphibienzäunen umzäunt. Der Erfolg der Umsiedlung wurde durch ein fünfjähriges Monitoring kontrolliert.

Planungsumfang

  • methodische Voruntersuchungen zur Amphibienumsiedlung
  • Erstellung Schutzzaunkonzept
  • Vorbereitung, Durchführung und fachliche Leitung der Umsiedlungen
  • Erfolgskontrolle und laufendes Monitoring

Auftraggeber